Spine Stretch vs. Pashcimottanasana (Zange)
Dehnung der Wirbelsäule und Dehnung der Beinrückseiten
Diese beiden Übungen ähneln sich auf den ersten Blick, jedoch sind sie eben genau unterschiedlich wenn man es genauer betrachtet:
Im Pilates-Spine-Stretch geht es darum, die Wirbelsäule erst lang zu ziehen und dann einen Bogen in der Wirbelsäule entstehen zu lassen, der möglichst harmonisch ist. Die Aufrechterhaltung der Längsspannung ist wichtig, es geht also nicht nur darum, den Rücken möglichst rund zu machen, sondern möglichst viel Länge in der Rundung zu behalten. Dabei bleibt das Becken aufgerichtet, also senkrecht (die Sitzhöcker zeigen nach unten), als würde man sich mit dem unteren Rücken an eine Wand anlehnen. Während man sich oberhalb des Bauchnabels vorbeugt, bleibt der untere Rücken an dieser gedachten Wand angelehnt. Ebenso wie der Bauchnabel nach innen zur Lendenwirbelsäule zieht, kann man sich vorstellen, mit dem Solarplexus auch nach innen gegen die Brustwirbelsäule zu schieben. Man möchte möglichst viel Platz zwischen den einzelnen Wirbeln schaffen während man den Rücken rundet. Der Scheitel zieht vor, der Kopf bleibt in Linie mit dem Rücken, verlängert also die Linie der Halswirbelsäule.
In der Yoga-Zange handelt es sich um eine klassische Vorbeuge, die schon in der Hüftbeugung ihren Anfang nimmt. Also kippt das Becken mit nach vorne, die Sitzhöcker zeigen eher nach hinten. Dadurch entsteht eine stärkere Dehnung der Beinrückseiten. Auch diese Übung startet mit geradem Rücken, auch hier wird die Längsspannung möglichst aufrecht erhalten, aber durch die Kippung des Beckens ergibt sich eine andere Grundsituation und so auch eine andere Form der Wirbelsäule (eher längs-rund bis möglichst grade). Natürlich ist diese Form stark von der Dehnbarkeit abhängig. Jeder übt an dem Punkt, wo er sich befindet. In der Zange zieht man über die Länge in die Vorbeuge hienein soweit man kann und lässt dann das Gewicht vor auf die Beine sinken, hier entsteht eine Passivität, die es im sehr aktiven Spine Stretch im Pilates so nicht gibt.
Im Direktvergleich also wichtig: die beiden Übungen verfolgen unterschiedliche Ziele
🙂