Bedeutung anahata = nicht angeschlagen, nicht gespielt, bzw „der nicht angeschlagene Ton“. Man kann dabei an den Urklang denken, der laut Yoga-Verständnis ein fortwährender Klang ist ohne Anfang und Ende. Eine Vibration, die ist, ohne in Gang gesetzt worden zu sein (also ein Ton, der da ist ohne dass er gespielt wurde). Auch interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass das sanskrit-Wort für “Herz” Hridaya ist und dass aus diesem Wortstamm angeblich unser Wort „Rhythmus“ kommt. Unser Lebens-Rhythmus, unser Herzschlag: Die Kraft des Lebens, sie erklingt von selbst.
Lage: auf Höhe des Herzens, mittig auf der Körper-Längs-Achse. Wenn man im Yoga vom “Herz” spricht, ist oft auch das Herz-Chakra gemeint. Das Herz-Zentrum ist also nicht das Zentrum des anatomischen Herzen sondern das Zentrum des Herz-Chakras oder das Herz-Chakra an sich.
Farbe: grün, in mancher Sichtweise auch rosa
Element: Luft
Sinnesorgan: tasten, berühren
körperliche Bereiche: Herz, Lunge, Bronchien, Kreislauf, Blut, oberer Rücken, Brustkorb, Haut (berühren und berührt werden), Hände, Arme. Arme und Hände gelten als handelnde Organe des Herzens. Es gibt zwei wichtige Neben-Chakren in den Handflächen!
Drüse: Thymusdrüse
Alter: 21-28 Jahre
Atemtechniken: “durch das Herz atmen” oder in das Herz-Chakra einatmen.
Meditation: sich das Herz vorstellen wie eine Lotos-Blüte, die sich öffnet.
im Alltag: sich selbst verwöhnen, sich um andere Menschen kümmern, oder um andere Lebewesen, liebevolle Berührungen, Umarmungen, sich mit Grünpflanzen oder der Farbe grün umgeben.
Mudra: Padma
Klang: A
Affirmation: Ich bin Liebe.
Themen:
Der Herzraum gilt als Tempel für die Seele, für Atman. Atman ist das höchste Selbst, die Seele, der göttliche Funke, das reine Bewusstsein, das wahre Wesen in jedem von uns. Die Verbindung zu dieser inneren eigenen Essenz zu haben und zu halten bedeutet, im Kontakt zu sich selbst zu sein und sich auf tiefster Ebene selbst verstehen. Wer auf diese Weise in der Qualität eines ausgeglichenen offenen Herzens lebt, kann seinem Herzen folgen, den eigenen Weg gehen; Sich selbst und andere liebevoll annehmen; Sich großzügig für andere mit freuen; Zuhören ohne zu bewerten; Verantwortung übernehmen; Andere Menschen mit dem Herzen verstehen, statt mit dem Verstand. Wie der kleine Prinz sagt: “Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”
Die Themen des Herz-Chakras sind Liebe, Menschlichkeit, Mitgefühl, Zuneigung, Geborgenheit, Toleranz, Herzensgüte. Mit Liebe ist in diesem Kontext nicht in erster Linie die Liebe zu einzelnen bestimmten Personen gemeint, sondern die Über-personelle Liebe, also zum Beispiel die Liebe zu Menschen, zu Lebewesen, zum Leben, die sich in einer generellen Haltung ausdrückt sowie in Worten und Taten, die die Welt mit Liebe füllen.
Im Herzraum lösen sich die Dualitäten und Gegensätze auf. Es verbinden sich Himmel und Erde (Meditation und Handeln), oben und unten (Spiritualität und materielle Realität), rechts und links (Tatkraft und Sensibilität), vorn und hinten (Bewusstes und Unbewusstes).