Ich glaube: unser Leben besteht aus Lernaufgaben. Unsere Seele hat sich vorgenommen, in diesem Leben Verschiedenes zu erfahren und daran zu wachsen. Wenn wir einer Situation begegbnen, die uns herausfordert, reagieren wir meist aus dem Unterbewussten heraus mit einem für uns typischen Verhalten. Solange wir unbewusst bleiben, reagieren wir und bleiben in gewisser Weise in unserem Reaktionsmuster gefangen. Wenn wir aber bewusster werden, können wir unsere Muster erkennen. Einsicht ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Dann können wir versuchen, anders zu reagieren. Und dann findet ein Wandel statt: Wir gehen aus der bloßen REAKTION in ein bewusstes AGIEREN. Dann können wir selbst entscheiden, wie wir handeln, anstatt ein Opfer unserer Reaktionsmuster zu sein. So findet Lernen statt. Wenn wir eine Lernaufgabe gemeistert haben, können wir uns sicher sein: die gleiche Situation wird sich uns nicht mehr in den Weg stellen. Nur wenn wir die Lernaufgabe nicht gemeistert haben, präsentiert uns das Leben die gleiche Aufgabe wieder. Solange bis wir gelernt haben. Unsere Seele gibt uns so lange Übungsmaterial bis wir die Prüfung bestanden haben sozusagen. Wir ziehen unsere Lernaufgaben in unser Leben, wir ziehen die Übungssituationen an.
Eine Lernaufgabe kann alles mögliche sein. Vielleicht ist die Aufgabe, zu lernen, sich abzugrenzen. Oder für sich selbst einzustehen, auszuhalten, dass man mit jemandem in Disharmonie ist, dass man von jemandem nicht geliebt wird oder einfach mal “nein” zu sagen. Die Aufgabe kann sein, den Mund aufzumachen. Genauso kann die Aufgabe auch sein, mal den Mund zu halten und zuzuhören, statt selbst zu reden. Jeder muss etwas anderes lernen. Der eine kann gut laut, der andere kann gut leise. Und der Königsweg ist: die goldene Mitte. Weniger von dem, was Du eh gut kannst. Mehr von dem was Dich fordert und so fördert. Aber unter Nutzung Deiner Kompetenzen, mit denen Du gesegnet bist.